05.10.2015


Es war eine Geburt am 59. Tag, die einen großen Wurf erwarten ließ. Ab mittags zeigte Aila die ersten vorgeburtlichen Anzeichen und wir sagten für den Nachmittag alle unsere Termine ab (Praxis), um Aila in ihrem Heim Ruhe zu gönnen. In den Büchern steht, dass dieser Zustand noch bis zu 2 Tagen dauern könnte und deshalb waren wir bass erstaunt als
sich um 22:30 Uhr die erste Fruchtblase kurz am „Ausgang“ sehen lies. Schnell riefen wir Frau Angelika Dunker, unsere Züchterin von Aila an, damit sie sich eilig auf den Weg machen konnte. So, nun mussten wir 1 1/4 Stunde, bis zum Eintreffen Frau Dunkers, alleine klar kommen.

Es dauerte genau 30 Minuten (23 Uhr) bis die erste Hündin, Aprilia, das Licht der Welt erblickte allem voraus ihre 2 rosa Hinterpfötchen und die ganz weiße Rute. Und was für ein Brummer, besonders der Kopf. Sie wog 261 Gramm und hat einen süßen braunen Punkt auf ihrer Stirn. Wir alle waren hellauf begeistert, aber auch jetzt schon schweißnass und erschöpft, soooo lange hatten wir uns das Herauskommen eines Welpen nicht vorgestellt.

Es dauerte nur 10 Minuten, dann war die nächste Fruchtblase erkennbar und wieder sahen wir als erstes 2 süße Pfötchen und eine Rute, diesmal von der Zweitgeborenen Askina
mit dem weißen Stern auf dem Rücken, die um 23:26 Uhr das Licht der Welt erblickte und mit 267 Gramm Aprilia noch toppte. Gut, dass Aila keinen weiteren Tag mehr getragen hat sonst wären sie vielleicht im Geburtskanal stecken geblieben?! 2 Mädels, wir waren begeistert und vorallem wahnsinnig stolz es ohne fremde Hilfe gut gemeistert zu haben.

 

Als dann Frau Dunker kam und sah, was alles bereits in diesen 1 1/4 Stunden passiert war und um Aila nicht zu stören hockte sie sich beobachtend und beratend in den Hintergrund und verharrte der Welpen, die noch kommen würden.

 

Es dauerte jetzt 45 Minuten bis die nächste Fruchtblase erkennbar war. Ihr seht es an der Uhrzeit, unser erster Rüde, Alonso kam viel schneller als die Mädels obwohl er auch stolze 261 Gramm wog. Natürlich hatten die Beiden Damen den Geburtskanal für ihn schon ordentlich vorbereitet (kommt uns das nicht bekannt vor? Hihihi), aber der entscheidende Unterschied war, dass er vorschriftsmäßig mit dem Kopf zuerst auf die Welt kam. Um 0:35 Uhr kam der Racker und erfreute uns nicht nur mit seinem Geschlecht, sondern mit seinem drahtigen Körperbau, auch einem süßen braunen Punkt auf seiner Stirn und einer schönen weißen Blesse.

 

Jo und dann passierte erstmal gar nichts mehr. Dass noch Welpen im Bauch waren war uns allen klar, aber Aila war k.o.. Mit Taschenlampe und Handtuch bewaffnet (um heraus fallende Welpen beim Geschäft zu bemerken und einzusammeln, wenns so leicht ginge hahaha)  ging einer von uns mit ihr vor die Tür zum Pippi machen. Natürlich "verlor" Aila nicht den nächsten Welpen auf dem Gassigang.

 

Ging ja auch gar nicht, da Arcos, unser nächster Rüde auch mit den Füßen zuerst kommen wollte, sich aber nach platzen der Fruchtblase wieder für unbestimmte Zeit in das Innere Ailas verzog. Diese noch erschöpft von den Geburten vorher stellte ihre Wehentätigkeit ein und wollte schlafen. Nun wurden wir nervös. Wie lange konnte dieser Welpe ohne Schaden zu nehmen ohne Fruchtblase dort im Geburtskanal verweilen?

Aila hatte vorbereitend mehrere Tage Pulsatilla D 6 Globulis, Traubenzucker und Calcium bekommen. Nun flößten wir ihr zusätzlich Himbeerblättertee ein und ließen die 3 Welpen die Zitzen bearbeiten, um eine Wehentätigkeit anzuregen. Parallel dazu riefen wir um 1:45 Uhr morgens !!! unseren Tierarzt an, der uns angeboten hatte ihn im Falle eines Falles zu kontaktieren und erbaten seine telefonische Hilfe. Während des Telefonats (Gott sei Dank waren wir zu dritt und es gab einen Lautsprecher) bekamen wir wieder ein Pfötchen zu packen. Der Tierarzt leitete uns an es unter keinen Umständen mehr loszulassen. Da kam uns natürlich unser Beruf zu Gute, sodass wir mit so viel Kraft wie nötig, aber so wenig wie möglich dem 2. Rüden Arcos um 1:51 Uhr mit einem Gewicht von 253 Gramm langsam, aber sicher auf die Welt halfen. Wir waren seelig, der kleine Mann wurde tüchtig von uns gerubbelt und von Aila geleckt damit sein Kreislauf in Schwung kam. Wie toll war es als er sich mit diesem schönen Ginkoblatt hinten auf seinem Rücken endlich in unseren Händen
bewegte, sich reckte und streckte und etwas mehr Farbe an Nase und Pfötchen bekam. Wir dankten dem Tierarzt und tranken erstmal einen Schnaps, um auch unseren Kreislauf wieder zu regulieren.


Und dann passierte erstmal lange nichts. Uli breitete Matratzen um Ailas Wurfplatz aus und alle ließen sich auf ein Schläfchen nieder, immer mit einer Hand auf Ailas Bauch, um rechtzeitig die neue Wehentätigkeit zu erfühlen. Um halb 5 war es dann endlich wieder soweit, eine kleine Fruchtblase, gefüllt mal wieder mit zwei Hinterpfötchen war zu sehen. Diesmal war Aila so ausgeruht, dass Aivi unsere Zarteste mit 223 Gramm um 4:39 Uhr in relativ kurzer Zeit und ohne fremde Hilfe das Geschwisterquintett bildete. Und süß ist die Kleine, auch mit einem kleinen braunen Punkt auf der Stirn, Nacken, Taille und Po weiß, fast ein bisschen gestreift und einer sehr schönen Blesse.

Dann legte Aila wieder eine Pause ein. Himbeerblättertee, Traubenzucker, gutes Zureden und das Saugen des Quintetts oder auch nichts von alledem ließ gegen 6 Uhr morgens die Wehentätigkeit wieder aufleben und um 6:18 Uhr erblickte Atlantis, natürlich mit den Hinterpfötchen zuerst wie auch sonst, das Licht der Welt 258 Gramm schwer. Die Mädels waren eindeutig auf dem Vormarsch. Nachdem sie abgenabelt, abgetrocknet und ausgiebig abgeleckt war ging es zu den anderen an die Milchbar, die leider aber noch nicht viel hergab, aber egal schön schien es trotzdem zu sein im Sextett zu nuckeln. Aila schien zu erschöpft, um sich viel zu kümmern oder zu wundern, sie ließ einfach geschehen. Jetzt kam natürlich die spannende Frage auf fertig oder kommt noch eins oder vielleicht noch zwei? Zartes Abtasten des mittlerweile nicht mehr prallen, sondern lockeren Bäuchleins ergab noch eine härtere Stelle links, die allerdings auch gefüllter Darm oder die in sich zusammen gefallenen Gebärmutterhörner hätten sein können. Wir bildeten uns allerdings ein Bewegung zu spüren und gaben die Hoffnung nicht auf. Der „Bonner Bogen“ ist von unserer Zuchtstätte aus gesehen vor dem dahinter liegenden Siebengebirge und was wäre nicht passender als wenn Aila ihre 7 Zwerge in Bälde hier groß ziehen würde.

Wir hatten mittlerweile einen Bärenhunger und bereiteten uns ein leckeres, stärkendes Frühstück. Aila dagegen wollte nur trinken, entweder Wasser oder Welpenmilch, die ja sehr nahrhaft ist. Als unsere Zweifel in Ailas Bauch irgendeine Bewegung je gespürt zu haben immer größere Ausmaße annahmen und wir über einen weiteren Namen sinnierten ließ sich doch plötzlich nicht eine Fruchtblase, sondern direkt ein, na was glaubt ihr, ein Hinterpfötchen entdecken. Noch eh es richtig gepackt werden konnte war es schon wieder verschwunden. Nun war 100 % klar, da ist noch eine oder einer. Aila hatte trotz der langen Pause, es war mittlerweile 10 Uhr, nur noch Kraft für ein paar Wehen und dann war Ende und sie war völlig erschöpft. Was tun? O.K. ähnliche Situation wie nachts  bei Arcos. Tee hatten wir keinen mehr spontan zur Hand deshalb versuchten es einer mit Zuspruch, bzw. eher Anfeuern (Avanti, avanti, Aila du schaffst das, los drück etc. alles, was uns einfiel), der andere schob vorsichtig, aber kontinuierlich am Bauch in Richtung Ausgang und der dritte zog wieder vorsichtig an den Hinterpfötchen. Leider gestaltete es sich weitaus komplizierter als nächtens, da Avanti (so hieß er oder sie schon in diesem Moment) ziemlich „trocken“ war und nicht recht flutschen wollte. Also dann mit einer Hand mit Hilfe eines Küchenkrepp an beiden Pfötchen ziehen und mit den Fingern der anderen Hand und etwas Spucke den „Ausgang“ und das Körperchen „geländegängiger“ gemacht.
Um 10:28 Uhr glitt der 263 Gramm schwere Körper etwas bläulich an den Pfötchen  und von dieser Anstrengung ganz schlaff heraus. Nachdem das Fruchtwasser aus der Nase abgesaugt (schnell mit dem eigenen Mund), die Nabelschnur durchtrennt (mit den Fingernägeln), das Kerlchen ganz dynamisch trocken gerubbelt wurde fing er sich nach quälenden 2-3 Minuten endlich an in der Hand zu bewegen, zu räkeln und zu strecken. Was hatten wir doch für ein Glück diesen properen jungen Mann mit dem meisten braun am Rücken und der hübschen Blesse und den schwarz umrandeten Augen lebend auf die Welt zu bringen. Wir sagen von Herzen

Danke, Danke, Danke!!! Wir waren ein tolles Team!!!

 

Danach war dann der langersehnte Sekt zum Anstoßen fällig und alle strahlten vor Glück. Nur Aila war Schach matt und das durfte sie dann auch noch den ganzen restlichen Tag und die erste Nacht sein. Sie hat es gemacht wie ihre Mutter Dora, 7 auf einen Streich, 4 Mädels und 3 Jungs. Nur ging es damals bei Dora etwas unkomplizierter.

 

Herzlichen Glückwunsch, liebe Aila, sagen von Herzen deine Leinenhalter, Gerhild und Uli und deine Züchterin Angelika Dunker, vom Zwinger Auf Schillhörn und natürlich Mutter Dora, Oma Allegra, Papa Tjalk und ganz viele hündische und menschliche Freunde.

 

Was ist neben all dem Glück, es war eine der spannensten und glücklichsten und herausfordernsten Nächte unseres Lebens, noch so als Resume zu sagen?

 

  • Die Erstzüchtertagung dürfte nach unserem Geschmack mindestens 2 Tage statt nur 1 Tag dauern, um noch intensiver auf dieses Ereignis vorzubereiten.
  • Eine erfahrene Züchterin an der Seite oder im Hintergrund zu haben ist äußerst empfehlenswert
  • Auf youtube viele Hundegeburten anzusehen war neben der Tagung, dem Bücherlesen super hilfreich
  • 1,2,3 verschiedene Bücher geliehen zu bekommen oder zu kaufen ist sehr wichtig, um sich viel Wissen anzueignen
  • mit bestimmten homöopathischen Medikamenten im Vorfeld zu behandeln und für eventuelle Komplikationen entsprechende Mittel vorrätig zu haben ist neben allen anderen empfohlenen Utensilien super wichtig
  • mit dem Tierarzt des Vertrauens abzusprechen, dass er bei Bedarf angerufen werden kann, auch wenn er keinen Notdienst hat
  • und Vertrauen in die Hündin und Vertrauen in einen selbst, ja, davon ist ein Sack voll besonders gut ;-)

EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM EM

das bedeutet Effektive Mikroorganismen. Die setzten wir ganz vielfältig in unserer Hundehobbyzucht ein. Wir besprühen unsere Hände und unsere Kleidung jedesmal wenn wir zu den Welpen gehen (andere nehmen Desinfektionsmittel). Wir besprühen das Lager mehrfach am Tag für eine gesunde Besiedelung und gutes Raumklima, wir füttern es Aila und wir besprühen die Zitzen und das Fell regelmäßig, sodass über diesem Wege auch die Welpen schon eine kleine Portion EM abbekommen. Es stärkt den Darm und damit das Immunsystem und noch vieles mehr, z.B.wir putzen damit unsere Wohnung und das Wohnmobil und wir geben es in die Waschmaschine dazu, wir integrieren es in den Kühlschrank und in die Spühlmaschine und sind seit Jahren gesund und begeistert.